Keine Geheimnisse

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Das Video entstand mit Frida Zack und war Teil der Ausstellung Keine Geheimnisse
KONZEPT
- jemand („Kamera“) filmt einen anderen („Person“) 12h lang
- Kamera stellt permanent Fragen, die Handlungen und Aussagen der Person                                hinterfragen
- Fragen werden neutral gestellt und müssen von der Person ehrlich beantwortet werden
-Person darf sich nicht durch Ablenkungen, wie zum Beispiel Musik, der Situation entziehen

VERLAUF
- Person schreibt Kamera anfangs große Autorität zu
- sie übernimmt neutrale Stimmung der Fragen
- Beobachtete fühlt sich immer mehr beurteilt und bewertet, empfindet zunehmend Rechtfertigungsdruck
- bei beiden kommt das Gefühl auf, stetig ausdrucksstarke, authentische Bilder für das Video erzeugen zu müssen
- Nichtstun und Langeweile nehmen viel Raum ein, Gemütslage ist gedrückt und unbefriedigt
- Kraftlosigkeit setzt sowohl bei der Fragestellerin als auch bei der Person ein
- Beide verfallen in eine Art Trance-Zustand
- wenig Interaktion der Person mit anderen , diese verändern ihr Verhalten bei Präsenz der Kamera und meiden den Kontakt
- Subjekt des Videos fühlt sich einsam und isoliert
- Kamera ist es nicht möglich, wertneutrale Fragen zu formulieren
- Abbruch durch Fragestellerin

INTENTION
Die Arbeit thematisiert die ständige Teilhabe von Mitmenschen am eigenen Leben und das fortwährende Bemühen des Individuums, in dieser Situation des Beobachtet- und Beurteiltwerdens,  ein bestimmtes Bild von sich zu vermitteln.
Diese Selbstdarstellung erfolgt öffentlich, wie auch privat, in der Interaktion mit Anderen, im persönlichen Kontakt und indirekt auf sozialen Netzwerken.
Durch das Aufheben der Privatsphäre, der Auflage der Ehrlichkeit und den langen Beobachtungszeitraum werden verschiedene Arten der Selbstdarstellung am Exempel der Person aufgedeckt und exploriert.
Hervorgehoben werden soll des weiteren der Kontrollverlust, der hierbei vonstatten geht.

Interessant ist auch die Rolle der Rezipienten des Videos, welche sich nun unweigerlich selbst in der voyeuristischen Rolle der Beobachter und Bewerter wiederfinden.